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adult

 

 

15.02.2017

Alster / Hamburg-Bergstedt

Hans-Hermann Harms

Gebirgsstelzen in Hamburg – Brutvögel und Wintergäste (Poerschke 2021)
Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 


 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
mäßig häufiger Brutvogel, spärlicher Durchzügler, spärlicher Wintergast

 

Brut
Außerhalb des Hauptbrutgebiets der Art in Wohldorf und Umgebung sowie am Alsterlauf von Rade/Tangstedt bis Poppenbüttel wurden Brutverdacht bzw. Brutnachweise aus folgenden Gebieten gemeldet:

Farmsen-Berne/Tonndorf/HH, der Feldmark östlich des Himmelmoors/PI, Lindenhof/Heinrichshof/OD, Wulfsmühle/PI, Aumühler Grübben/RZ, dem NSG Dalbekschlucht/RZ, Karoxbostel/WL, Gräberkate/OD, Trittau (Mühlenbach), Hahnheide/ODsowie dem NSG Billetal/Sachsenwald/OD

In den Monaten April bis August wurden Gebirgsstelzen nur an vier Tagen außerhalb der Brutgebiete/Brutreviere im Stadtgebiet beobachtet. Sowohl bei den beiden Beobachtungen vom 02.04.2015 von A.DWENGER, vom 11.04.2012 am Schwanenwik/HH von T. HELLBERG und aus Hohenfelde/HH von G. LIEHR sowie der Meldung aus dem Jenischpark vom 12.04.2013 von G. FICK dürfte es sich wohl jeweils um rastende Gebirgsstelzen auf dem Durchzug gehandelt haben. Etwas aus dem Rahmen fällt eine Beobachtung von zwei Nahrung suchenden Gebirgsstelzen in Lokstedt am 10.05.2015 von S.HINRICHS, die auf ein mögliches Brutvorkommen an der Lohbek oder Schillingsbek hinweisen könnte.

 

Zug
Die Art konnte im Berichtzeitraum alljährlich bei den herbstlichen Zugplanbeobachtungen am Hamburger Yachthafen beobachtet werden. Die Tageshöchstzahl mit 5 Ind. wurde am 10.10.2014 von G.FICK festgestellt.

 

Winter
Die Zahl der Winterbeobachtungen ist vergleichbar mit denen der frühen 2000er Jahre (siehe hab 35). Die im Winter bis in die Innenstadt mit den Wallanlagen und Alster vordringenden Gebirgsstelzen nutzen hier teils alljährlich auch Habitate, die nur bedingt ihren "eigentlichen" Lebensräumen entsprechen. So wurden Gebirgsstelzen von einem Garagenflachdach, an der Neuen Großen Bergstraße in Altona, an Dachrinnen in Eidelstedt, mehrmals aus der Eismeerlandschaft bei Hagenbeck und von einem in Stein gefassten Teich des Krankenhauses Altona gemeldet (Beoachter : J.& R. DIEN, T.STEGMANN, C.NISSEN, R. MULSOW,  L. GRIEGER, A.BELLMER-WALLHEINKE, L.ANDERSEN). Auch zwei Beobachtungen aus einer Autobahnunterführung  aus Meckelfeld/WL, vermutlich am ebenso unter der Autobahn durchfließenden Seevekanal, dokumentieren die Nutzung urbarner Lebensräume (Beobachter : R. WESELOH, I. POERSCHKE).

 

Wintervorkommen der Gebirgsstelze im Hamburger Raum 2012 - 2015

 

 Bearbeitung durch Gunnar Fick


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 170 Reviere Besiedelte TK4 47 (59%)
Bestand in Hamburg 27 Reviere Besiedelte km² in HH 22 (3%)
Dichte insgesamt 0,07 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,04 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Die Gebirgsstelze ist Charaktervogel an Fließ- und Staugewässern.

Verbreitung
Schwerpunkte der Verbreitung sind die Alster mit ihren Nebenflüssen sowie die Bille im Bereich des Sachsenwaldes. Besiedelt sind südlich der Elbe z.B. auch Mühlenteiche in Agathenburg und Dollern, die Este, Engelbek und Seeve sowie nördlich der Elbe die Wedeler Au, Pinnau, Oberalster, Beste, Hunnau/Hopfenbach, verschiedene Gewässer rund um Trittau und die Schwarze Au.

Lebensraum
Die Art ist an naturnahe Fließgewässer und Stauteiche gebunden, wo die Nester unter Brücken, an Wehren und Bauwerken in Mauernischen etc. angelegt werden.

Bestandstrend
Die Gebirgsstelze hat sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts im Hamburger Raum als Brutvogel angesiedelt (Dietrich 1928). Seitdem hat sich die Art im Stadtgebiet an der Alster bis nach Ohlsdorf ausbreiten können und der Bestand stieg langsam an (Ende der 1970er Jahre 7-10 RP, Anfang der 1990er Jahre 20-25 RP, 1997-2000 22 RP; Holzapfel et al. 1982, Garthe & Mitschke 1994, Mitschke & Baumung 2001). Die positive Entwicklung findet auch im schleswig-holsteinischen Umland eine Entsprechung (1985-1994 87 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 116 RP).

Anmerkungen
In den letzten Jahren kam es im Winter auch zu innerstädtischen Nachweisen. 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Verbreitung und Bestand
Die Gebirgsstelze brütet in Hamburg mit Ausnahme eines Paares an der Wedeler Au nur im Oberalsterraum. Verbreitungsgrenze im Stadtgebiet ist dabei die Ohlsdorfer Schleuse. Besonders dicht ist das Vorkommen nördlich des Wohldorfer Waldes an der Ammersbek, wo maximal 3 BP pro 100 ha nachgewiesen wurden. Insgesamt liegt der Brutbestand in Hamburg derzeit bei rund 20 BP.

Lebensraum
Die Gebirgsstelze ist eng an Fließgewässer gebunden. Die Oberalster mit ihren Nebenflüssen bietet dabei geeignete Lebensräume. Gerne werden Bauwerke wie Mühlen, Brücken, Wehre oder Schleusenanlagen zur Brut genutzt. Im Elbtal wurde die Gebirgsstelze bisher nicht als Brutvogel nachgewiesen. Allerdings kommt es hier insbesondere an den Klärwerken Dradenau und Köhlbrandhöft zu regelmäßigen Überwinterungen (MITSCHKE et al. 1996). 

Bestandsentwicklung
Der Bestand der Gebirgsstelze in Hamburg hat in den letzten Jahrzehnten leicht zugenommen (GARTHE & MITSCHKE 1994). Die Art hat ihre städtische Verbreitungsgrenze bis nach Ohlsdorf in die Stadt verschoben. Die kurzzeitig besiedelte Wandse ist seit Anfang der 1990er Jahre wieder verwaist. Aktuell ist der Brutbestand offenbar stabil.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
22 BP 0,0 BP/km² 2,2 % 17