Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

adult

 

 

14.03.2013

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2014

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 450 Reviere Besiedelte TK4 78 (98%)
Bestand in Hamburg 160 Reviere Besiedelte km² in HH 160 (21%)
Dichte insgesamt 0,2 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 0,2 Rev./km² Gefährdung RL HH V, NI V

 

Charakteristik
Der Turmfalke ist ein Mäusejäger der Siedlungen und Kulturlandschaft.

Verbreitung
Die Art zeigt Verbreitungsschwerpunkte auf der Stader Geest, im Alten Land, dem Hamburger Hafen sowie den Vier- und Marschlanden. Städtische Brutplätze auf der Geest existieren nur noch vereinzelt, Verbreitungslücken existieren vor allem in größeren Waldgebieten und Teilen der Gartenstadt.

Lebensraum
Brutplätze befinden sich in alten Krähen- oder Greifvogelnestern, die in Feldgehölzen oder Einzelbäumen angelegt sind. Außerdem brütet der Turmfalke regelmäßig auf Gittermasten und hohen Gebäuden aller Art (Kirchtürme, Schornsteine, Industriegebäude). Die Nahrungssuche findet vor allem im Grün- und Ackerland sowie auf städtischen und Hafenbrachen statt.

Bestandstrend
Der Verlust von offenen Nahrungsflächen sowie Brutgelegenheiten in gegen die Tauben verschlossenen Kirchtürmen hat den Turmfalken aus weiten Teilen der Stadt verdrängt, in welcher er bis in die 1970er Jahre fast flächendeckend verbreitet war. Für die 1920er Jahre dokumentiertes, kolonieartiges Brüten (Dietrich 1928) kommt nicht mehr vor. Auch in der Kulturlandschaft scheint der Bestand zuletzt rückläufig.

Anmerkungen
Ob eine Verdrängung durch den neuerdings etablierten Wanderfalken erfolgen wird, bleibt abzuwarten. 

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Turmfalke brütet in Hamburg derzeit überwiegend im Elbtal. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen dabei im Hafen (Veddel, Wilhelmsburg, Hohe Schaar, 22 BP), in den Grünlandgebieten der Boberger Niederung und Vier- und Marschlande (zusammen 38 BP) sowie im Moorgürtel (9 BP). Wichtige Brutgebiete auf der Geest sind das Stellmoorer Tunneltal mit dem Höltigbaum (6 BP) und die Osdorfer Feldmark. Im inneren Stadtgebiet sind am Rathaus, an der Nicolaikirche, am Fernsehturm und von Hohenfelde bis nach Barmbek vereinzelte Brutplätze aktuell nachgewiesen worden.
Der Gesamtbestand des Turmfalken in Hamburg beträgt gegenwärtig 150 Paare. Dabei erreicht die Art eine Rasterfrequenz von 18,9 %. 

Lebensraum
Der Turmfalke zeigt in Hamburg eine Präferenz für Grünland mit eingestreuten Gehölzen oder Einzelbäumen. Manchmal werden auch alte Krähennester auf Leitungsmasten genutzt. In der Stadt brütet die Art auf hohen Gebäuden wie Kirchen (Nicolaikirche und Hohenfelde) oder Bunkern. Wichtig sind hier benachbarte Grünanlagen, Parks oder andere Freiflächen wie das Heiligengeistfeld, die der Nahrungssuche dienen.

Bestandsentwicklung
Der Turmfalke hat in den letzten 30-40 Jahren in Hamburg deutlich im Bestand abgenommen. Auffallend ist vor allem der große Arealverlust im Zentrum der Stadt und in den Stadtteilen östlich der Alster. Dieser Arealverlust beläuft sich insgesamt auf knapp 50% des ehemaligen Verbreitungsgebietes. In der City und Wohnblockzone ist das sehr wahrscheinlich mit dem Verschließen vieler Kirchen gegen Stadttauben sowie mit der fortschreitenden Bebauung und Versiegelung des Bodens in Zusammenhang zu bringen. Daneben ist die Nahrungsgrundlage durch den Verlust von Brachflächen und den Rückgang der Hauptbeutetiere (Mäuse, Haussperling) oft nicht mehr gegeben.

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
150 BP 0,2 BP/km² 18,9 % 144