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Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

13.10.2013

Helgoland

Sven Baumung

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Status

Ausnahmeerscheinung

 

Alle Beobachtungen (vorbehaltlich der Anerkennung durch die DAK):

 

 02.-15.01.2014  max. 7 Ind. Schnaakenmoor/HH  F.BINDRICH, G.TEENCK u.a.
29.01.2014 1 ad. ♂ Holmer Sandberge/PI C.WEGST
26.02.2014 1 ad. ♂, 1 ♀ Holmer Sandberge/PI C.WEGST

 

Eines der stärksten Vorkommen der letzen Jahrzehnte. Die Gesamtzahl der Ind. im Schnaakenmoor lag sicherlich höher.

 

Bearbeitung durch G. TEENCK

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

 

 

 

02.03.2015

Hahnenklee / Harz

Andreas Giesenberg

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Status
Sehr häufiger Durchzügler und Wintergast

 

Zug
Ergebnisse der herbstlichen Zugplanbeobachtungen am Hamburger Yachthafen/PI

  2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Summe 9.511 10.475 4.268 1.623 9.581 8.144 6.563 4.136 12.019 3292
Beob. Std.  204,25 192,25 198 179 171,5 156 167,25 194,75 200,25 202,25
Ind. pro Std. 46,6 54,5 21,6 9,1 55,9 52,2 39,2 21,2 60 16,3

 

Erstbeobachtungen im Berichtszeitraum

 21.09.2012   1 Ind.  dz. S, Hamburger Yachthafen/PI  A. Zours
 15.09.2013  1 Ind.  dz. SE Hamburger Yachthafen/PI  T. Schmidt
 14.09.2014  1 Ind.  Duvenstedter Brook (mit Stieglitzen)  K. Wesolowski
 25.09.2015  4 Ind.  dz. S, Hamburger Yachthafen/PI  T. Stegmann

 

Letztbeobachtungen im Berichtszeitraum

 23.04.2012   15 Ind.   NSG Billetal/RZ M. Fleischer
 30.04.2013  1 Ind.   Buttermoor/PI  P. Apke
   2 Ind.   Hahnenkoppel/OD  M. Fleischer
 23.04.2014  1 Ind.   Duvenstedter Brook/HH  I. Poerschke
 29.04.2015  2 Ind.   Volksdorf/HH  T. Fritz

 

Winter
Nur drei Meldungen mit Bezug zu Schlafplätzen, alle vom Ohlsdorfer Friedhof

 28.01.2012  ca. 75 Ind.   Schlafplatzflug, Ohlsdorfer Friedhof/HH  I. Poerschke
 18.04.2013  150 Ind.   Schlafplatz, Ohlsdorfer Friedhof/HH  N. Netzler
 08.02.2015  > 850 Ind.   Schlafplatzflug, Ohlsdorfer Friedhof/HH  B. Koop

 

Größte Ansammlungen mit mind. 1.000 Ind.

 28.01.2012   ca. 1.000 Ind.   NSG Billetal/RZ   M. Fleischer
 04.04.2012  ca. 2.000 Ind.   NSG Billetal/RZ  M. Fleischer
 06.04.2013  ca. 5.000 Ind.   NSG Billetal/RZ  M. Fleischer
 23.11.2014  ca. 3.000 Ind.   Farmsen-Berne/HH  R. Jüttner
 29.11.2014  mind. 8.000 Ind.   Wohldorfer Wald/HH   S. Garthe
 02.12.2014  ca. 2.000 Ind.   Poppenbüttel/HH  A. Klotz
 02.02.2015  ca. 2.000 Ind.   NSG Billetal/RZ  M. Fleischer

 

Folgende Abbildungen zeigen die Bergfink Beobachtungen 2012 bis 2015 jeweils ohne Zugbeobachtungen.

Die erste Abbildung zeigt das gesamte Berichtsgebiet,
die zweite Abbildung vergrößert das Hamburger Stadtgebiet und zeigt somit mehr Details.

Zum Vergrößern bitte auf die Abbildungen klicken.

 

Die Detailkarte des Stadtgebietes zeigt, dass im Berichtszeitraum kleine Trupps Bergfinken im gesamten Stadtgebiet auftauchten.

Größere Trupps erschienen hauptsächlich in den großen und kleinen Parks und Friedhöfen sowie entlang der flussbegleitenden Grünzüge von z.B. Alster, Wandse oder Kleiner Flottbek.

Auffällig sind fehlende Beobachtungen in einigen größeren Grünanlagen und Waldflächen wie z.B. den Waldparks am Falkensteiner Elbufer oder den Waldflächen bei Heimfeld. Die wahrscheinlichste Erklärung für die Lücken in diesen durchaus als Rastgebiet geeigneten Gebieten könnte aus geringer Beobachtungsaktivität im Winterhalbjahr in diesen Gebieten resultieren.

Bearbeitung durch Gunnar Fick und Bernhard Kondziella

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Datum

Ort

Fotograf

 

 

 adult

 

 

09.01.2014

Schnaakenmoor

Torsten Demuth

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 

Status
Ausnahmeerscheinung

 

Alle Beobachtungen

23.08.2013 1 immat. ♂ Schenefeld/PI  C. Wegst
08.-14.01.2014 2 ad. ♀ Schnaakenmoor A. Torkler, T. Demuth, C. Wegst u.a.
17.-18.01.2014 2 ♂, 4 ♀ Sandbargsmoor/PI P. Ake, C. Nissen
03.04.2014 1 ♂ Duvenstedter Brook K. Wesolowski

 

In den Jahren 2013/14 fand ein starker Einflug von Kreuzschnäbeln nach Mitteleuropa statt (Deutsche Avifaunistische Kommission 2014), mit dem bisher größten Vorkommen des Bindenkreuzschnabels im Berichtsgebiet. Damit steigt die Zahl der Nachweise auf zehn an, wobei bisher nur die Beobachtungen vom 23.08.2013 und die vom 08.-14.01.2014 von der DAK anerkannt sind.

Wie viele unterschiedliche Individuen daran insgesamt beteiligt waren, ist schwer zu ermitteln.

Bearbeitung durch Guido Teenck

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Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

06.08.2011

Harz

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

   

Bestand insgesamt 220 Reviere Besiedelte TK4 30 (38%)
Bestand in Hamburg 20 Reviere Besiedelte km² in HH 12 (2%)
Dichte insgesamt 0,9 Rev./km² Trend schwankend
Dichte in Hamburg 0,03 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Fichtenkreuzschnabel brütet jahrweise stark wechselnd und invasionsartig in großen Nadelwäldern.

Verbreitung
Die wichtigsten Vorkommen liegen im Sachsenwald und in den Harburger Bergen. Daneben kommt es auch immer wieder zu Bruthinweisen in kleineren Waldgebieten (Rüstjer Forst, Holmer Sandberge, Tangstedter Forst, Forst Beimoor, Hahnheide u.a.).

Lebensraum
Bruten finden fast ausschließlich in großen durch Fichten dominierten Forsten statt, wenn ein reiches Zapfenangebot vorhanden ist. Die Bestände schwanken daher stark in Abhängigkeit von der Fruktifikation der Fichte.

Bestandstrend
Ein Bestandstrend lässt sich nicht angeben. Das jahrweise stark schwankende Auftreten eignet sich nicht für Bestandsvergleiche zwischen Einzelpaaren oder Atlas-Erfassungsperioden. Langfristig sind die Bestände im Hamburger Raum vermutlich gestiegen, weil sich die Forstwirtschaft in den letzten 200 Jahren immer stärker der Fichte zugewandt hat und ehemalige Heideflächen z.B. südlich von Neugraben aufgeforstet worden sind.

Anmerkungen
Bruten können bei einem guten Nahrungsangebot auch mitten im Winter stattfinden.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Bisher galt der Fichtenkreuzschnabel als unregelmäßiger Brutvogel Hamburgs, für den Bruten vor allem nach stärkeren Invasionen nordischer Gastvögel nachgewiesen wurden (GARTHE & MITSCHKE 1994). Die Kartierungen im Rahmen des Brutvogelatlas Hamburg ergaben Vorkommen in verschiedenen Teilen der Harburger Berge (zusammen 18 Rev.). Daneben wurden einzelne Reviere aus dem Duvenstedter Brook und den Besenhorster Sandbergen gemeldet. Auch wenn direkte Brutnachweise nicht gelangen, kann aus der während der gesamten Kartierperiode kontinuierlichen Anwesenheit rufender und singender Vögel sowie aus sporadischen Beobachtungen von Familienverbänden auf den Status als regelmäßiger Brutvogel geschlossen werden.

Lebensraum
Der Fichtenkreuzschnabel benötigt größere Nadelwaldgebiete mit reichem Zapfenertrag. Dann können Bruten das ganze Jahr über stattfinden. Besiedelt sind in Hamburg vor allem Fichtenforste, teilweise dominieren aber auch Kiefern in den Revieren.

Bestandsentwicklung
Zur Bestandsentwicklung liegen keine Daten vor. Die Harburger Berge wurden im Rahmen der Atlaskartierung erstmals flächendeckend untersucht. Ehemalige Brutvorkommen in Rissen und im Volkspark waren nur einjährig besetzt. Solche Einzelnachweise sind auch in anderen Nadelwäldern (z.B. Klövensteen) jederzeit, vor allem im Anschluss an größere Invasionen nordeuropäischer Vögel, wieder möglich.

  

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
20 BP 0,0 BP/km² 1,6 % 12

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Federkleid

 

 

Datum

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 li. Weibchen   re. Männchen

adult

 

 

06.05.2017

Neu Wulmstorf / Garten

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status:

Häufiger Brutvogel, spärlicher Durchzügler und Wintergast.

 

Brut:

Die Schwerpunkte der Beobachtungen decken sich weitgehend mit dem Vorkommen der Wälder, Parkanlagen und Friedhöfe mit gut entwickelten Laubholzbeständen. Es fehlen weitgehend Beobachtungen aus den Vier- und Marschlanden. Die höchsten Siedlungsdichten von 5-10 Rev./km² wurden in NSG Wohldorfer Wald, NSG Höltigbaum, Volkspark, Friedhof Altona und Othmarschen ermittelt (A. DWENGER, A. MITSCHKE).

 

Zug und Rast:

Beobachtungen von Zugaktivitäten liegen aus den Monaten April-Mai und September-Dezember vor. Bei den Zugplanbeobachtungen im Hamburger Yachthafen in Wedel wurden die meisten Aktivitäten im Jahr 2012 festgestellt: 253 Vögel zogen an 32 Tagen durch. In den Jahren 2013, 2014 und 2015 lagen die Werte bei 68, 65 und 40 Vögeln an 15, 20 bzw. 11 Tagen.

 

Die höchsten Tagessummen für die Jahre 2012 bis 2015 am Hamburger Yachthafen:

21.09.2012 31 Ind. Zug nach S A. Zours
01.10.2012 31 Ind. Zug nach SW K. Belzer
31.10.2013 25 Ind.  Zug nach S A. Mitschke
02.11.2014 13 Ind.  Zug nach S A. Mitschke
23.10.2015 17 Ind.  Zug nach SO J. Stieg

 

Winter:

Aus den Monaten Dezember, Januar und Februar liegen Beobachtungen von Trupps  mit 5 bis 26 Ind. vor. Nur wenige Beobachtungen an Futterstellen. Bei Wintervogelzählungen wurde die Art nicht bei allen Routen festgestellt. Die Streckensummen weisen meist weniger als 5 Vögel auf. Die höchste Anzahl von 35 Ind. , darunter der oben erwähnte Trupp mit 26 Ind., wurde am 01.02.2015 in der Wedeler Gartenstadt von B. KONDZIELLA gezählt.

Bearbeitung durch Krzysztof Wesolowski


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Nach oben

 

   

Bestand insgesamt 1.300 Reviere Besiedelte TK4 70 (88%)
Bestand in Hamburg 540 Reviere Besiedelte km² in HH 244 (32%)
Dichte insgesamt 0,5 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 0,7 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Der Kernbeißer bewohnt Laubbäume und ernährt sich vor allem von Knospen und Samen (z.B. Kirschkerne!).

Verbreitung
Die höchsten Dichten wurden in größeren Wäldern (v.a. Sachsenwald) dokumentiert, aber die Art ist auf der Geest sowohl südlich der Elbe mit Schwerpunkt in den Harburger Bergen als auch nördlich der Elbe, wo vor allem die Stadtrandbezirke besiedelt sind, verbreitet. Aus dem Elbtal liegen nur sehr spärliche Meldungen vor.

Lebensraum
Der Kernbeißer brütet in hohen Laubbäumen und bevorzugt Laubaltholz, waldartige Grünanlagen und die Gartenstadt bei ausreichendem älterem Baumbestand.

Bestandstrend
Der Kernbeißer hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch im engeren Stadtgebiet Hamburgs ausgebreitet (Dietrich 1928). Mit der zunehmenden Verdichtung der Bebauung scheint die Art in den letzten Jahrzehnten einige Brutplätze wieder aufgegeben zu haben (Mitschke & Baumung 2001). Auf der anderen Seite deutet sich für das schleswig-holsteinische Umland in den letzten 20 Jahren ein leichter Bestandsanstieg an (1985-1994 530 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 650 RP). Insgesamt lässt sich kein eindeutiger Trend ausmachen.

Anmerkungen
Die Art streift zur Brutzeit weit umher, Bestandserfassungen sind schwierig.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Nach oben

Verbreitung und Bestand
Der Kernbeißer ist auf der Geest nur lückenhaft und im Elbtal kaum verbreitet. Vorkommen liegen vor allem in den großen Waldgebieten des Klövensteen mit Rissen und in den Harburger Bergen. Konzentrationen sind daneben von Othmarschen mit dem Jenischpark über den Volkspark, das Niendorfer Gehege, den Ohlsdorfer Friedhof, den Wohldorfer Wald mit dem Duvenstedter Brook, den Volksdorfer Wald, das Stellmoorer Tunneltal mit dem Höltigbaum, den Öjendorfer Park und Friedhof bis nach Boberg und Lohbrügge erkennbar. Einzelvorkommen im inneren Stadtbereich (Stadtpark, Wallanlagen, Rotherbaum, Eilbek, Hammer Park) ergänzen des Verbreitungsbild auf der Geest. Südlich der Elbe sind die an das geschlossene Verbreitungsgebiet in den Harburger Bergen grenzenden Teile Harburgs (Eißendorf, Marmstorf) regelmäßig besiedelt. Im Elbtal sind Vorkommen in den Dörfern des Alten Landes bzw. der Vier- und Marschlande ebenso selten wie ein Auftreten im Obstanbaugebiet. 
Der Brutbestand des Kernbeißers in Hamburg beträgt 470 BP, die Art erreicht eine mittlere Dichte von 0,6 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 27,5 %. Pro km² liegen die maximalen Dichten bei 7 bzw. 10 BP (beides Harburger Berge), auf Probeflächen wurden kleinräumig Dichten bis zu 1,58 BP/10 ha (PF 31,6 ha, Raakmoor), 1,88 BP/10 ha (PF 26,6 ha, Haake) und 2,66 BP/10 ha (PF 11,3 ha, Niendorfer Gehege) ermittelt.

Lebensraum
Die Vorkommen des Kernbeißers in Hamburg konzentrieren sich auf größere Waldgebiete und Grünanlagen. In der Gartenstadt kommt der Kernbeißer nur vereinzelt, in der Wohnblockzone nicht vor. Interessant ist die Ansiedlung eines Paares in Birkenwäldern des Moorgürtels, der seit Ende der 1980er Jahre in zunehmendem Maße von Waldvögeln (Waldlaubsänger, Sumpfmeise, Habicht) als geeignetes Habitat akzeptiert wird.

Bestandsentwicklung
Der Kernbeißer ist ein Waldvogel, der im Gegensatz zu vielen anderen in den letzten Jahrzehnten den bebauten Teil der Stadt nicht besiedeln konnte. Eine Analyse der ehemaligen Vorkommen innerhalb der letzten 40 Jahre deutet eher einen Bestandsrückgang an, der vor allem im und um den Stadtpark, in Hummelsbüttel und Poppenbüttel sowie Farmsen-Berne auffällt. Die Interpretation von teilweise nur einjährig dokumentierten Vorkommen ist beim Kernbeißer, der in Abhängigkeit vom schwankenden Nahrungsangebot jahrweise starke Häufigkeitsunterschiede zeigt, aber nur mit Einschränkungen möglich. Aktuelle Daten von Dauerprobeflächen lassen auf einen während der 1990er Jahre stabilen Bestand schließen.

  

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
470 BP 0,6 BP/km² 27,5 % 210

 

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Federkleid

 

 

Datum

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Männchen

adult

 

 

28.05.2012

Buxtehude

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

  

Bestand insgesamt 38.000 Reviere Besiedelte TK4 80 (100%)
Bestand in Hamburg 14.000 Reviere Besiedelte km² in HH 737 (96%)
Dichte insgesamt 15,5 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 18,2 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Der Buchfink ist Charaktervogel der Wälder und dort die häufigste Art.

Verbreitung
Die flächendeckend verbreitete Art erreicht in den großen Waldgebieten des Rüstjer Forstes, der Harburger Berge und des Sachsenwaldes die höchsten Dichten. Daneben sind das Alte Land mit seinen großen Obstanbaugebieten, die äußeren, baumreichen Teile der Gartenstadt Hamburgs und weitere, größere Wälder auf der Geest dicht besiedelt. Die geringsten Dichten existieren in den schleswig-holsteinischen Elbmarschen und im Hamburger Hafen.

Lebensraum
Der Buchfink brütet in Laub- oder Nadelwald, sowohl im Inneren geschlossener Baumbestände als auch am Waldrand, in Parks und in Bäumen mit altem Baumbestand.

Bestandstrend
Anfang des 20. Jahrhunderts galt der Buchfink „nach dem Sperling und der Amsel“ als häufigste Vogelart in der Stadt (Dietrich 1928). Das trifft heute bei weitem nicht mehr zu, wofür aber weniger Bestandsrückgänge dieser Art als vielmehr starke Zuwächse bei Meisen und anderen ehemaligen Waldvögeln verantwortlich sein dürften. Die Bestandsentwicklung des Buchfinken in Hamburg und Umgebung scheint zumindest seit den 1980er Jahren stabil.

Anmerkungen
Vorkommen in der Innenstadt werden oft erst nach der Blattentfaltung der Straßenbäume (Linden) Anfang Mai besiedelt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Buchfink ist über das gesamte Stadtgebiet verbreitet und zeigt Bestandslücken nur in Teilen der City und des Hafens. In den Vier- und Marschlanden sind nur die wenigen baumfreien Gebiete unbesiedelt. Im Süderelberaum erreicht der Buchfink im Obstanbaugebiet höhere Siedlungsdichten als in der halboffenen Landschaft des südlich angrenzenden Moorgürtels. 
Der Brutbestand des Buchfinken in Hamburg beträgt 14.500 BP, was einer mittleren Dichte von 19,0 BP/100 ha entspricht und die Art zur neunthäufigsten in Hamburg werden lässt. Dabei liegt die Rasterfrequenz des Buchfinken bei 95,3 %. Die höchsten Dichten pro km² wurden in den Harburger Bergen mit 100 bzw. 120 BP erreicht. Auf Probeflächen lagen maximale Siedlungsdichten bei 11,49 BP/10 ha (PF 14,8 ha, Marmstorf), 11,66 BP/10 ha (PF 38,6 ha, Schwarze Berge) bzw. 11,70 BP/10 ha (PF 10,3 ha, Bergstedt).

Lebensraum
Die Verbreitungskarte und Tabelle der Siedlungsdichten zeigen höchste Dichten in Waldgebieten (Klövensteen, Wohldorfer Wald, Volksdorfer Wald, Harburger Berge) und Grünanlagen (Ohlsdorfer Friedhof, Stadtpark, Volkspark). Im Gegensatz zu Mönchsgrasmücke, Zilpzalp oder Zaunkönig erreicht der Buchfink in der Gartenstadt keine Siedlungsdichten, die denen auf reinen Waldflächen vergleichbar wären.

Bestandsentwicklung
Für den Buchfink gibt es weder auf Basis der Vergleiche von älteren Probeflächenuntersuchungen mit aktuellen Nachkartierungen (MITSCHKE et al. 2000) noch nach Auswertung der Zufallsmeldungen aus den letzten 40 Jahren Hinweise auf größere Bestandsveränderungen.

 

Dichte auf Probeflächen   City Hafen,
Industrie
Block-
bebauung
Villen-
viertel
Garten-
stadt
Klein-
gärten
Grün-
anlage
Buchfink Hektar 219,3 2667,1 2275,4 174,7 5430,2 457,6 488,5
  Anzahl
Probeflächen
8 81 80 6 196 19 21
  Reviere 9 159 403 24 1331 98 181
  Stetigkeit 62,5 59,3 98,8 83,3 98,0 100,0 95,2
Dichte Median 0,33 0,28 1,61 1,16 2,15 2,56 2,87
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,38 0,67 1,76 1,26 2,59 2,31 3,53
  Standard-
abweichung
0,48 0,89 1,04 0,89 1,84 1,00 2,10
    Dorf Laub-
wald
Misch-
wald
Nadel-
wald
Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
Feld-
mark
  Hektar 1930,4 172,7 286,4 533,5 475,1 539 1088,4
  Anzahl
Probeflächen
57 7 13 18 16 13 31
  Reviere 431 74 153 311 204 143 200
  Stetigkeit 98,2 100,0 92,3 94,7 100,0 100,0 90,6
Dichte Median 1,80 4,52 5,74 5,02 4,10 3,24 1,26
[Reviere/10ha] Mittelwert 2,29 4,66 5,64 5,24 4,27 3,12 1,81
  Standard-
abweichung
1,52 2,23 2,89 2,64 2,59 1,35 1,60

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
14.500 BP 19,0 BP/km² 95,3 % 727

 

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Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

05.05.2013

Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

  

Bestand insgesamt 25.000 Reviere Besiedelte TK4 80 (100%)
Bestand in Hamburg 16.600 Reviere Besiedelte km² in HH 726 (95%)
Dichte insgesamt 10,2 Rev./km² Trend stabil
Dichte in Hamburg 21,6 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Der Grünfink ist als häufiger Charaktervogel der Gärten und Alleen bis in die Innenstadt Hamburgs verbreitet.

Verbreitung
Die höchsten Dichten der flächenhaft verbreiteten Art werden in der Wohnblockzone und Gartenstadt Hamburgs erreicht. Geest und Elbtal sind gleichermaßen besiedelt. In den Unterelbemarschen und in stark agrarisch geprägten Teilen der Geest östlich Hamburgs ist das Vorkommen spärlicher.

Lebensraum
Der Grünfink bevorzugt halboffene, parkartige Landschaften, v.a. in der Gartenstadt, Wohnblockzone, in Grünanlagen inklusive Kleingärten sowie in Dörfern.

Vorkommen
außerhalb der Siedlungen sind vereinzelt vorhanden, v.a. im lichten Wald. In der Stadt reichen einzelne Bäume entlang von Straßen selbst in der City für eine Ansiedlung aus, in der Gartenstadt verhindert nur die Beschattung bei zunehmendem Kronenschluss ein Vorkommen.

Bestandstrend
Der Bestand des Grünfinken ist in den letzten Jahrzehnten sowohl im schleswig-holsteinischen Umland als auch im Hamburger Raum stabil geblieben. Die Atlaskartierungen im Stadtgebiet weisen für die letzten zehn Jahre allerdings erstmals auf einen leicht negativen Trend hin.

Anmerkungen
Jüngst in Mitteleuropa bekannt gewordene, epidemieartige Todesfälle durch über Futterplätze verbreitete Krankheiten sind aus Hamburg nicht bekannt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Verbreitung und Bestand
Der Grünfink ist in fast einheitlicher Dichte über das gesamte Stadtgebiet bis in die City verbreitet. Wenige Bestandslücken liegen in der freien Landschaft (Rissen-Sülldorfer Feldmark, Moorgürtel, Höltigbaum, Vier- und Marschlande) und in geschlossenen Waldgebieten (Klövensteen, Harburger Berge, Wohldorfer Wald). Selbst in der stark industrialisierten Hafenlandschaft kommt die Art flächendeckend vor. 
Ein Brutbestand von 17.700 Paaren entspricht einer mittleren Dichte von 23,2 BP/100 ha und verteilt sich mit einer Rasterfrequenz von 94,9 %. Pro km² wurden bis zu 90 BP (Berne) bzw. 100 BP (Bergedorf) erreicht. Auf Probeflächen lagen maximale Dichtewerte bei 16,22 BP/10 ha (PF 11,1 ha, Langenbek), 17,52 BP/10 ha (PF 13,7 ha, Rahlstedt) bzw. 17,54 BP/10 ha (PF 10,3 ha, Wohldorf).

Lebensraum
Der Grünfink ist ein typischer Stadtvogel, der außerhalb der bebauten Zone nicht annähernd so hohe Siedlungsdichten erreicht wie in Gartenstadt, Wohnblockzone und Kleingärten (Tab.). In der Innenstadt reichen einzelne, halbhohe Straßenbäume in weithin versiegelter Fläche zur Anlage eines Nestes aus. Gerne werden allerdings immergrüne Bäume und Sträucher zur geschützten Nestanlage genutzt, in der Gartenstadt vor allem Thuja und Eibe. Größere Bedeutung haben auch Fassadenbegrünungen (Efeu, Knöterich), in denen regelmäßig Nester zu finden sind. Auf den im Stadtgebiet stark eutrophierten Rasenflächen findet der Grünfink dann reichlich Nahrung, wenn der Löwenzahn zum Fruchten kommt. Regelmäßig sind hier im Mai und Juni Familienverbände zu beobachten.

Bestandsentwicklung
Der Bestand des Grünfinken ist in Hamburg in den letzten Jahrzehnten weitgehend stabil geblieben. Ein anderenorts beobachteter Bestandsrückgang (GNIELKA in SCHÖNBRODT & SPRETKE 1989, BRAUN 1999) läßt sich bisher nicht nachweisen. Auch Linientaxierungen in den 1990er Jahren deuten auf einen stabilen, möglicherweise auch leicht zunehmenden Trend hin.

 

Dichte auf Probeflächen   City Hafen,
Industrie
Block-
bebauung
Villen-
viertel
Garten-
stadt
Grünfink Hektar 219,3 2667,1 2275,4 174,7 5430,2
  Anzahl
Probeflächen
8 81 80 6 196
  Reviere 71 362 861 40 2449
  Stetigkeit 100,0 85,2 100,0 100,0 99,0
Dichte Median 2,91 1,02 3,15 2,20 4,23
[Reviere/10ha] Mittelwert 3,25 1,52 3,82 2,48 4,78
  Standard-
abweichung
2,16 1,51 1,76 1,33 2,84
    Klein-
Gärten
Grün-
anlage
Dorf Feucht-
gebiete
Obst-
anbau
  Hektar 457,6 488,5 1930,4 475,1 539
  Anzahl
Probeflächen
19 21 57 16 13
  Reviere 184 133 465 64 49
  Stetigkeit 100,0 81,0 96,5 68,8 100,0
Dichte Median 4,67 1,93 2,02 1,45 1,00
[Reviere/10ha] Mittelwert 4,21 2,53 2,52 1,64 1,06
  Standard-
abweichung
2,02 3,35 2,02 1,98 0,85

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
17.700 BP 23,2 BP/km² 94,9 % 724

 

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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

adult

 

 

04.06.2008

Boltenhagen / MV

H. Harms + R. Jochims

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
spärlicher Brutvogel und Durchzügler

 

Brut
Brutbestand in Hamburg 0 Rev., in der Umgebung 12 Rev. (MITSCHKE 2012). Regelmäßige Bruten nur auf den Elbinseln und vereinzelt an den Ufern der Unterelbe.

Elbinsel 2012 2013 2014 2015 Quelle
Pagensand/PI 6 8 0 5 F. Allmer 
Schwarztonnensand/STD 4 5 3 5 G. Dahms 
Lühesand/STD 4 5 6 7 R. von Brook 

 

Am Elbufer

2012: mehrfach Gesangsmeldungen Hetlinger Schanze/PI, zuletzt 08.07. (NIWM).

2013: Brutverdacht Hetlinger Schanze/PI, u.a. 23.05. (S. HEER) und Fährmannssander Watt West/PI u.a. 02.06. zwei Paare (C. WEGST). Einzelmeldungen: 26.05. Hausbruch-Bostelbek (A. MITSCHKE); 03.06. Julsand/PI (ICHM); 08.06. Barnkrug/STD (M. HOFFMANN).

2014: Mehrfach Gesang, Klärwerk Hetlinger Schanze/PI, u.a. 27.05. (M. GOTTSCHLING); 04.06. ein singendes Männchen, Wedel, Freizeitpark/PI (H. SCHÜTT). Ein Brutnachweis gelang auf Schwarztonnensand/STD: Am 21.06. wurden drei Pulli in einem Nest nahe der Vogelwärterhütte mit Bocksbartsamen gefüttert (s. Foto). Das Nest befand sich in einer Kartoffelrose, ca. 50 cm hoch; am 28.06. waren die Jungvögel ausgeflogen (R. JOCHIMS).

2015: Auf Schwarztonnensand/STD am 29.06. ein futtertragendes Weibchen an der Vogelwärterhütte (A. ROTTENAU).

(NIWM = Natur Informationshaus Wedeler Marsch; ICHM = Integriertes Centrum Haseldorfer Marsch).

 

Zug

Erstbeobachtungen der Jahre 2012-2015

15.05.2012  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD M. Bosch 
19.05.2013  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD  B. Weißenborn 
14.05.2014  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD A. Rottenau 
20.05.2015  2 Ind.  Schwarztonnensand/STD R. Jochims 

 

Letztbeobachtungen der Jahre 2012-2015

27.07.2012  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD R. Aumann 
13.07.2013  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD  R. Springer 
20.07.2014  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD  R. Aumann 
26.07.2015  1 Ind.  Schwarztonnensand/STD  R. Aumann 

 

Die meisten Daten stammen von der Elbinsel Schwarztonnensand; dort war während der Brutzeit kontinuierlich ein Vogelwärter anwesend. Der Median der Erstbeobachtungen für die Jahre 1993-2001 und 2003-2015 ist der 20.05. (Spanne: 01.05.-01.06.), der Median der Letztbeobachtungen ist der 25.07. (Spanne: 20.06.-23.09.). Karmingimpel sind überwiegend nur von Mai-Juli im Brutgebiet (siehe Abb.1); sie gehören zu den wenigen Langstreckenziehern, die nicht in Afrika, sondern in Südasien (Indien-Südchina) überwintern.

 

 

Literatur

GRAVE, C. (2016): Brutbericht aus unseren Schutz- und Zählgebieten im Jahr 2015. Seevögel 37: 14-17.

GROßKOPF, G. (2014, 2016): Ornithologischer Jahresbericht 2012 und 2013, Ornithologisch-naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Stade; NABU Kreisverband Stade; S. 1-51.

MITSCHKE, A. (2012): Atlas der Brutvögel in Hamburg und Umgebung. Hamburger avifaun. Beitr. 39: 1-228.

Bearbeitung durch Ronald Mulsow


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 12 Reviere Besiedelte TK4 4 (5%)
Bestand in Hamburg 0 Reviere Besiedelte km² in HH 0 (0%)
Dichte insgesamt 0,01 Rev./km² Trend schwankend
Dichte in Hamburg 0,00 Rev./km² Gefährdung RL HH R, SH V


Charakteristik
Der Karmingimpel zeigt an der Unterelbe ein inselartiges Vorkommen abseits sonstiger Brutgebiete.

Verbreitung
In den letzten Jahren regelmäßig besetzte Vorkommen fanden sich nur entlang der Unterelbe auf den Elbinseln zwischen Pagensand und Lühesand sowie in der Haseldorfer Marsch. Nachweise aus dem Duvenstedter Brook, der Reit und dem Hamburger Hafen fanden in den letzten Jahren keine Bestätigung mehr.

Lebensraum
Die Art besiedelt auf den Elbinseln dichte Gebüsche auf ehemals aufgespülten Brachflächen. Gesangsplätze befinden sich auch gerne am Rande von Schilfröhrichten in Weidengebüsch, sowohl im Tidebereich der Elbe als auch in binnenländischen Feuchtgebieten.

Bestandstrend
Der Karmingimpel brütete 1994 erstmals auf Pagensand und 1998 erstmals in Hamburg im Duvenstedter Brook. Während sich die Art auf den Elbinseln inzwischen mehr als 15 Jahre lang etablieren konnte, existieren bisher keine dauerhaften Ansiedlungen im Stadtgebiet von Hamburg.

Anmerkungen
Der Karmingimpel ist vor allem entlang der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern und Teilen Schleswig-Holsteins verbreitet. Es bleibt abzuwarten, inwieweit der jüngste Vorstoß an die Unterelbe dauerhaft Bestand haben wird.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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Der Karmingimpel ist unregelmäßiger Brutvogel Hamburgs. Während der Kartierperiode wurden singende Männchen im Duvenstedter Brook, im Blumensandhafen und in der Reit nachgewiesen. Im Duvenstedter Brook gelang 1998 erstmals ein Brutnachweis durch Nestfund (DEPKE & WESOLOWSKI 1998). Schon 1997 bestand Brutverdacht für die Reit. Weitere Gesangsnachweise des Karmingimpels in Hamburg liegen von Neßsand (1990) und aus der Boberger Niederung (1996) vor. Damit konzentriert sich das Vorkommen auf die Verlandungszonen des Elbtals, wo meist dichte Weidengebüsche, sowohl außen- als auch binnendeichs, besetzt sind. Die Häufung von Nachweisen in den 1990er Jahren und der erste Brutnachweis für Hamburg 1998 deuten eine leichte Zunahme an, die sich auch im Umland nachweisen lässt (MITSCHKE et al. 1999).

 

Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

28.06.2015

NSG Finkenwerder Süderelbe

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

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Status
Häufiger Brutvogel, spärlicher Durchzügler und mittelhäufiger Wintergast

Für den Girlitz bildet Hamburg mit Schleswig-Holstein den nördlichen Rand der regelmäßigen (Brut-)Verbreitung in Europa. Der Verbreitungsschwerpunkt im Berichtsgebiet liegt deutlich im Urstromtal der Elbe. Auf der Geest bieten sich im Bereich der Baumschulflächen des Kreises Pinneberg gute Beobachtungsmöglichkeiten.

 

Brut
Im Berichtszeitraum wurde nur ein Brutnachweis mit dem Ornitho-Brutzeitcode C (sicheres Brüten) gemeldet.

19.06.2013 1 ♂♀, 2 juv. Moorgürtel A. Mitschke

 

Zug
Bei den systematischen Beobachtungen des Vogelzuges am Hamburger Yachthafen von Anfang September bis Mitte November ergab sich ein vergleichsweise unauffälliger Herbstzug.

Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Summe 8 15 22 11 29 19 18 8 7 4 6 5

 

Winter
Traditionell kommt es in den Wintermonaten zu größeren Ansammlungen insbesondere im Urstromtal der Elbe. Deutlich hervorzuheben ist hier das Spülfeld in Moorburg mit seinem verbreiteten Ruderalbewuchs.

 

Maximalzahlen von Wintertrupps im Elbtal im Berichtszeitraum

25.02.2012 90 Ind. Nahrung suchend, Spülfeld Moorburg/HH G. Rupnow
25.03.2014 85 Ind. Mühlensand/HH  A. Mitschke
08.11.2012 80 Ind. Spülfeld Moorburg, HH G. Rupnow
11.02.2012 77 Ind. Spülfeld Moorburg, HH G. Rupnow
10.02.2013 70 Ind. Billwerder (NDR), HH G. Rupnow

 

Maximalzahlen von Wintertrupps außerhalb des Elbtals im Berichtszeitraum

07.01.2012 23 Ind. Nahrung suchend in Ruderalbewuchs, Appen-Etz/PI  B. Kondziella
02.12.2015  18 Ind. Nahrung suchend, City Nord/HH T. Demuth
03.12.2015 30 Ind. überfliegend, Stadtparksee/HH T. Demuth

 

Ungewöhnliche Beobachtungen mit Wintergesang liegen aus zwei Jahren vor 

04.02.2012  1 Sg.  Bei -10°C und leichtem Schneefall, Wedel/PI  B. Kondziella
15.12.2012  1 Sg.  1 lnd. bei Tauwetter, Mooburg/HH A. Mitschke
07.01.2015  1 Sg.  Wedel/PI  B. Kondziella
31.01.2015  1 Sg.  Geesthacht/RZ G. Rastig
01.02.2015  1 Sg.  Wedeler Autal/PI  B. Kondziella

 

Beobachtungsorte und Truppgrößen in den Monaten November bis Februar der Jahre 2012-2015

Bearbeitung durch Bernhard Kondziella 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

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Bestand insgesamt 1.400 Reviere Besiedelte TK4 70 (88%)
Bestand in Hamburg 830 Reviere Besiedelte km² in HH 253 (31%)
Dichte insgesamt 0,6 Rev./km² Trend abnehmend
Dichte in Hamburg 1,1 Rev./km² Gefährdung  RL NI V

 

Charakteristik
Der Girlitz ist ein Charaktervogel der Obstanbauflächen und Dörfer im Elbtal.

Verbreitung
Die Art zeigt mit dem Alten Land und den Vier- und Marschlanden zwei Verbreitungsschwerpunkte. Auch Teile Harburgs, Wilhelmsburgs und von Neuland sind regelmäßig besiedelt. Auf der Geest nördlich der Elbe findet sich die Art dagegen mit Ausnahme eines Restvorkommens von Stellingen bis Alsterdorf nur noch sehr sporadisch.

Lebensraum
Die wichtigsten Lebensräume sind die Obstanbauflächen des Alten Landes sowie dort und in den Vier- und Marschlanden die Straßendörfer mit Bauerngärten und reichem Angebot an Koniferen. Außerdem bewohnt der Girlitz stellenweise noch die Gartenstadt, Wohnblockzone und Kleingärten.

Bestandstrend
Der Girlitz hat den Hamburger Raum in den 1920er Jahren besiedelt (Dietrich 1928) und in den 1950er/1960er Jahren seine weiteste Verbreitung erreicht (Mitschke & Baumung 2001). Anschließend begann ein Bestandsrückgang, der zur weitgehenden Aufgabe der städtischen Brutgebiete führte (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 52 RP, 1997-2000 17 RP, 2007/08 1 RP, Mitschke 2009).

Anmerkungen
Die Vorkommen im Hamburger Raum befinden sich am nordwestlichen Arealrand der Art. Unklar sind die Gründe für den Rückzug aus den städtischen Brutgebieten.

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

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VERBREITUNG UND BESTAND
Die Verbreitung des Girlitz konzentriert sich auf das Elbtal. Hier verteilt sich das Vorkommen auf das Alte Land (260 BP), den südlichen Geestrand bis in den Harburger Hafen (80 BP), Wilhelmsburg (25 BP) und die Vier- und Marschlande (300 BP). Auf der Geest sind nur wenige Vorkommen vor allem im Harburger Stadtgebiet (30 BP), Lokstedt, Stellingen, Eppendorf, Groß Borstel, Alsterdorf (zusammen 30 BP) sowie Langenhorn (12 BP) erhalten geblieben. Insgesamt brüten 85 Paare auf der Geest und 695 Paare in der Marsch.

Der Brutbestand von 780 Paaren entspricht einer mittleren Dichte von 1,0 BP/100 ha und verteilt sich mit einer Rasterfrequenz von 29,6 %. Maximale Dichten pro km2 wurden in Neuengamme mit 16 BP und in Neuenfelde mit 20 BP ermittelt. Auf Probeflächen wurden dabei bis zu 2,26 BP/10 ha (PF 31,0 ha, Neuengamme) bzw. 2,38 BP/10 ha (PF 42,0 ha, Neuenfelde) festgestellt.

LEBENSRAUM
Die höchsten Dichten erreicht der Girlitz in den Dörfern des Alten Landes und der Vier- und Marschlande, wobei im Alten Land auch die angrenzenden Obstplantagen regelmäßig besetzt sind und hier auf den benachbarten Spülfeldern die einzigen wohl alljährlich besetzten Überwinterungsquartiere der Art liegen. Entlang des Geestrandes, im Harburger Stadtgebiet, in Wilhelmsburg und in den meisten Fällen nördlich der Elbe spielen Kleingärten eine entscheidende Rolle für die Existenz des Girlitz. Nur noch in wenigen Fällen wird die Gartenstadt besiedelt.

BESTANDSENTWICKLUNG
Der Girlitz ist 1912 erstmals in Hamburg nachgewiesen worden (MULSOW 1980). Bis in die 1950er und 1960er Jahre hatte die Art das Stadtgebiet relativ gleichmäßig besiedelt. Schon Ende der 1960er Jahre setzte dann offenbar ein Bestandsrückgang ein, der bis heute anhält und zum Verlust von rund 40 % des ehemals besiedelten Areals geführt hat. Diese Bestandsrückgänge betreffen fast ausschließlich Brutplätze auf der Geest. Dabei ist der Girlitz vor allem aus der Wohnblockzone, Gartenstadt und den Grünanlagen verschwunden. Die Ursachen für die Bestandsabnahmen sind unklar. Vergleichbare Entwicklungen finden sich auch in anderen Teilen Norddeutschlands (z.B. WITT 2000). Möglicherweise stellen sich Verbreitung und Bestand im erst vor weniger als 100 Jahren besiedelten Hamburger Raum derzeit auf ein langfristig bestandsfähiges Niveau ein. Die aktuelle Bestandsschätzung liegt deutlich über der in GARTHE & MITSCHKE (1994) für Anfang der 1990er Jahre angegebenen Bestandshöhe. Ursache ist keineswegs eine kurzfristige Bestandserholung, sondern ein enormer Erkenntniszuwachs durch die erstmals systematische Kartierung der Dörfer und Obstplantagen des Alten Landes und der Vier- und Marschlande.

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
780 BP 1,0 BP/km² 29,6 % 226

 

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Geschlecht

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Datum

Ort

Fotograf

 

Männchen

adult

 

 

23.04.2017

Garten Neu Wulmstorf

Andreas Giesenberg

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

Bestand insgesamt 5.400 Reviere Besiedelte TK4 77 (96%)
Bestand in Hamburg 4.300 Reviere Besiedelte km² in HH 498 (65%)
Dichte insgesamt 2,2 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 5,6 Rev./km² Gefährdung  -

 

Charakteristik
Der Gimpel hat sich in den letzten Jahrzehnten im Berichtsgebiet von einem Wald- zu einem Gartenvogel gewandelt.

Verbreitung
Der Gimpel ist vor allem im Stadtgebiet fast flächendeckend verbreitet und erreicht in der Gartenstadt und Wohnblockzone inzwischen meist höhere Dichten als in größeren Wäldern (Harburger Berge, Sachsenwald). Im Elbtal tritt die Art fast nur innerhalb von Siedlungen auf und fehlt in den Unterelbemarschen und auf den Elbinseln erwartungsgemäß völlig.

Lebensraum
Als Nadelwaldbewohner besiedelt der Gimpel bereits seit mehr als 100 Jahren auch größere Grünanlagen wie den Ohlsdorfer Friedhof (Dietrich 1928). Im Zuge des Strukturwandels der Gärten von Nutz- zu koniferenreichen Ziergärten hat sich die Art in den letzten drei Jahrzehnten stark in diesem Lebensraum ausgebreitet und brütet hier v.a. in immergrünen Sträuchern und Hecken.

Bestandstrend
Der Bestand des Gimpels hat sowohl in der Stadt (38 km² Stadtkorridor: 1982/83 62 RP, 1997-2000 333 RP, 2007/08 350 RP, Mitschke 2009) als auch im schleswig-holsteinischen Umland (1985-1994 800 RP, Berndt et al. 2002; 2004-2008 1.100 RP) zugenommen, wobei sich der positive Trend in den letzten zehn Jahren abgeschwächt fortgesetzt hat.

Anmerkungen
Bruten finden teilweise kolonieartig gehäuft auf kleinem Raum statt.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

VERBREITUNG UND BESTAND
Das Verbreitungsbild des Gimpels mit einem weitgehend flächendeckenden Vorkommen auf der Geest im bebauten Stadtgebiet, im Harburger Raum und in Bergedorf/Lohbrügge sowie fast komplettem Fehlen im Elbtal findet unter den Brutvögeln Hamburgs keine Entsprechung. Westlich der Alster dringt der Gimpel dabei bis in Citynähe in den Alten Botanischen Garten vor, die Wohnblockzone ist komplett besiedelt. Verbreitungslücken auf der Geest finden sich in den Feldmarken (Rissen-Sülldorf, Hummelsbüttel), um den Flughafen Fuhlsbüttel sowie in St. Georg, Hammerbrook und Hohenfelde. Südlich der Elbe sind die östlichen Teile Harburgs (Rönneburg, Wilstorf) nicht besiedelt. Im Elbtal ist Wilhelmsburg in geringer Dichte besetzt.

Der Brutbestand des Gimpels in Hamburg beträgt 4100 BP, was einer mittleren Dichte von 5,4 BP/100 ha entspricht. Dabei wird eine Rasterfrequenz von 62,8 % erreicht. Großflächig liegen maximale Dichten bei 30 BP/km2 (Sasel, Wellingsbüttel) bzw. 35 BP/km2 (Ohlsdorfer Friedhof), auf Probeflächen wurden Dichtewerte bis zu 3,88 BP/10 ha (PF 30,9 ha, Ohlsdorfer Friedhof), 3,95 BP/10 ha (PF 25,3 ha, Wellingsbüttel) bzw. 4,67 BP/10 ha (PF 15,0 ha, Bahrenfeld) erreicht.

LEBENSRAUM
Die höchsten Dichten erreicht der Gimpel in der reich strukturierten Gartenstadt (Tab.). Hier bietet das kleinstrukturierte Angebot von immergrünen Hecken und Sträuchern (Thuja, Eibe) zahlreiche Brutmöglichkeiten. Auch zahlreiche Hinterhöfe in der Wohnblockzone sind besiedelt. Daneben spielt der Ohlsdorfer Friedhof als große, nadelholzdominierte Grünanlage eine wichtige Rolle. In den ursprünglichen Habitaten, den Nadelwäldern z.B. des Klövensteen oder der Harburger Berge, siedelt die Art in geringerer Dichte.

BESTANDSENTWICKLUNG
Schon 1966 wurde der Gimpel als Brutvogel des Alten Botanischen Gartens nachgewiesen. Eine Analyse der Vorkommen aus den vergangenen Jahrzehnten deutet daraufhin, das mit dem Gimpel ein weiterer Vertreter häufigerer Waldvögel im Stadtgebiet zugenommen und sich zumindest in der Wohnblockzone ausgebreitet hat. Auswertungen aktueller Bestandstrends aus den 1990er Jahren zeigen eine andauernd positive Tendenz.

 

Dichte auf Probeflächen   Block-
bebauung
Villen-
viertel
Garten-
stadt
Klein-
gärten
Grün-
anlage
Laub-
wald
Misch-
wald
Nadel-
wald
Gimpel Hektar 2275,4 174,7 5430,2 457,6 488,5 172,7 286,4 533,5
  Anzahl
Probeflächen
80 6 196 19 21 7 13 18
  Reviere 179 16 712 33 55 8 10 28
  Stetigkeit 77,5 83,3 91,8 63,2 66,7 85,7 53,8 73,7
Dichte Median 0,76 0,83 1,15 0,77 0,86 0,39 0,30 0,32
[Reviere/10ha] Mittelwert 0,78 0,96 1,35 0,86 1,03 0,66 0,40 0,48
  Standard-
abweichung
0,61 0,77 0,92 0,93 1,01 0,62 0,55 0,43

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
4.100 BP 5,4 BP/km² 62,8 % 479