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Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

Kein Geschlechtsdimorphismus

adult

 

 

27.10.2012

NSG Mühlenberger Loch

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

 

 

 

Bestand insgesamt 8.500 Reviere Besiedelte TK4 8 (10%)
Bestand in Hamburg 3.700 Reviere Besiedelte km² in HH 36 (5%)
Dichte insgesamt 3,5 Rev./km² Trend zu-, zuletzt abnehmend
Dichte in Hamburg 4,8 Rev./km² Gefährdung RL SH V

 

Charakteristik
Die Sturmmöwe ist im Hamburger Raum ein häufiger Koloniebrüter mit hoher Dynamik der Vorkommen.

Verbreitung
In den 2000er Jahren waren die Koloniestandorte auf der Pionierinsel bei Lühesand (2008 3.964 BP) und auf der Hohen Schaar (2008 3.960 BP in mehreren Teilkolonien) herausragend besetzt. Weitere Brutplätze befanden sich auf Pagensand, im Bereich von Industrieanlagen am niedersächsischen Elbufer, als verstreute Einzelvorkommen im Stromspaltungsgebiet mit dem Hamburger Hafen sowie im Nienwohlder Moor.

Lebensraum
Abgesehen von einzelnen Paaren in angestauten Hochmooren brüten Sturmmöwen im Elbtal auf einer vegetationsarmen Elbinsel bzw. sandigen Industriebrachen im Hafen. In den letzten Jahren haben Bruten auf Flachdächern an Bedeutung gewonnen, daneben nutzen einzelne Paare Kaimauern, Duckdalben, Steganlagen, Wasserfahrzeuge, Hafenkräne u.ä. als Neststandort.

Bestandstrend
Der Bestand der Sturmmöwe ist in den letzten Jahrzehnten stark angewachsen, wobei aktuell unter dem Einfluss starker Prädation in den Hafenkolonien umfangreiche Verlagerungen auf Flachdächer und Rückgänge stattfinden.

Anmerkungen
Mehr als ein Drittel des bundesdeutschen Brutbestandes der Sturmmöwe (22.000-23.000 BP) brütet im Hamburger Raum.

 


Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)  

Verbreitung und Bestand
Auf der Hohen Schaar mitten im Hamburger Hafen befindet sich eine Sturmmöwen-Kolonie, die nach raschem Wachstum im Jahre 2000 auch östlich des Reiherstiegs einen Ableger gebildet hat. Daneben fand 1999 eine Einzelbrut am Rüschkanal in Finkenwerder statt. Der Bestand wird für das Jahr 2000 nach der Auszählung eines Teiles der Nester auf 660 Paare geschätzt, zu denen 5-10 weitere Paare abseits der Hohen Schaar kommen.

Lebensraum
Auf der Hohen Schaar brüten die Sturmmöwen auf einem ehemaligen Spülgelände im Hafen, das teilweise nur spärlich mit Gras bewachsen ist. Neststandorte mit guter Übersicht in der Nestumgebung werden bevorzugt, während Brutplätze in höheren Grasbeständen weniger häufig angenommen werden. Ein Teil der Kolonie brütet auch außerhalb des umzäunten Spülfeldes auf angrenzendem Firmengelände, wo Neststandorte in unmittelbarer Nähe von LKW-Auffahrten, auf Tanklager umgebenden Erdwällen, zwischen den Tanks am Fuß von Betonmauern bzw. an und auf Materialstapeln (u.a. Altreifen) zu finden sind.

Bestandsentwicklung
Der erste Brutverdacht auf der Hohen Schaar datiert aus dem Jahr 1967 (MLODY in GARTHE 1996). In den 1980er Jahren lag der Maximalbestand bei ca. 100 Paaren (GRUNER 1986). Nach zahlreichen Störungen (u.a. Eierraub durch Menschen) war die Kolonie 1991 erloschen. Mehr oder weniger gleichzeitig wurden brütende Sturmmöwen auf dem benachbarten Gelände einer Ölraffinerie entdeckt. Diese Bereiche sind im Gegensatz zur alten Kolonie durch einen hohen Zaun geschützt. 1990 betrug der Bestand 103 Paare (GARTHE & MITSCHKE 1994). In den folgenden Jahren wuchs die Kolonie rasch an. Ein Bauvorhaben der Wirtschaftsbehörde Hamburg wird den Hauptbrutplatz, die letzte größere Hafenbrache, im Herbst 2001 zerstören. 
Ehemalige kleine Brutvorkommen in Mooren auf der Geest erloschen Ende der 1960er (Ohemoor, Wittmoor) bzw. Ende der 1980er Jahre (Duvenstedter Brook; MLODY in GARTHE 1996).

 

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
670 BP 0,9 BP/km² 0,8 % 6