Bildinfo

Geschlecht

Federkleid

 

 

Datum

Ort

Fotograf

 

 

adult

 

 

14.05.2014

Düne Helgoland

Andreas Giesenberg

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)
Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

 

Beobachtungsauswertung 2012 - 2015

Nach oben

Status
Mittelhäufiger  Brutvogel und Durchzügler, unregelmäßiger Wintergast

 

Brut
In Hamburg ist der Austernfischer in den letzten Jahrzehnten zu einem Brutvogel auf Hamburgs Dächern geworden. Dort scheinen sie zum Teil sehr guten Bruterfolg zu haben. Da Austernfischer ihre Küken füttern, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit der Küken sehr hoch, sofern sie auf dem Dach bleiben.

Einige innerstädtische Vorkommen auf Dächern sollen an dieser Stelle genannt werden. Es werden nicht nur niedrige Flachdächer genutzt, sondern auch sehr hohe Gebäude. 

  • Ibis-Hotel an der Simon-von-Utrecht-Straße
  • Rothenburgsort – Haus mit 7 Stockwerken
  • Dach des UCI-Kinos in Othmarschen
  • Eppendorf Hoheluft - Haus mit 6 Stockwerken

 

Zug / Rast
In der Regel gibt es nur einen Heimzuggipfel, während der Wegzug zahlenmäßig kaum bemerkbar ist. Die Brutvögel verlassen ab Juli verstärkt die Unterelbe und den Hamburger Raum und es werden kaum Durchzügler in größerer Anzahl registriert.

 

Rastmaxima auf dem Heimzug im Berichtszeitraum

09.03.2012 57 Ind.  Störmündung/PI  Team Elbsande
05.03.2013 39 Ind.  Finkenwerder mit Rüschkanal A. Mitschke
20.03.2014 85 Ind.  Hollerwettern-AKW Brokdorf/ STD Team Elbsande
20.03.2014 55 Ind.  Mühlenberger Loch/HH A.Mitschke

 

Erstbeobachtungen im Berichtszeitraum

23.02.2013 1 Ind.  Wedeler Marsch/PI  M. Sommerfeld
27.02.2013 1 Ind.  Finkenwerder mit Rüschkanal G. Fick
14.02.2014 17 Ind.  Rhinplate-Nord-Hollerwettern/PI  Team Elbsande
20.02.2015 1 Ind.  Schulauer Hafen/PI H.Schütt

 

Letztbeobachtungen im Berichtszeitraum

17.11.2012 3 Ind.  Staustufe Geesthacht M. Fleischer
22.09.2013 10 Ind.  Hamburger Yachthafen/PI A. Mitschke
21.09.2014 1 Ind.  Hamburger Yachthafen/PI G. Fick
12.11.2015 1 Ind.  Oberalsterniederung östl. K79/SE  H.-J.Hohmann

 

Winter
Ein Individuum wurde durch einen Nordweststurm verdriftet und hielt sich vom 02.-08.01.2012 in der Wedeler Marsch auf.

Bearbeitung durch Marco Sommerfeld 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke 2012)

Nach oben

 

Bestand insgesamt 210 Reviere Besiedelte TK4 45 (56%)
Bestand in Hamburg 140 Reviere Besiedelte km² in HH 98 (13%)
Dichte insgesamt 0,09 Rev./km² Trend zunehmend
Dichte in Hamburg 0,2 Rev./km² Gefährdung -

 

Charakteristik
Ursprünglich Brutvogel an der Nordsee, hat der Austernfischer v.a. als Dachbrüter inzwischen weite Teile des Hamburger Raums besiedelt.

Verbreitung
Das Verbreitungsbild zeigt Schwerpunkte an der niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Unterelbe sowie im Stromspaltungsgebiet mit dem Hamburger Hafen. Von dort ausgehend sind aber auch die Oberelbe und weite Teile der Geest besiedelt, während das Vorkommen im Norden und Osten des Berichtsgebietes noch sehr lückenhaft geblieben ist. 

Lebensraum
Die meisten Austernfischer im Hamburger Raum brüten auf Flachdächern in Industrie- und Gewerbegebieten, auf Schulen und gelegentlich auf Wohnblocks. Die Nahrungssuche erfolgt auf Sportplätzen, in Grünanlagen, auf Verkehrsbegleitgrün und anderen Rasenflächen. Bodenbruten auf Grün- oder Ackerland sind vor allem an der Unterelbe noch verbreitet.

Bestandstrend
Nach ersten Bruten an der Unterelbe Ende der 1920er Jahre lag der Bestand in Hamburg Anfang der 1990er Jahre noch bei 10-15 RP (Garthe & Mitschke 1994), stieg bis Ende der 1990er Jahre auf mehr als 100 RP an (Mitschke & Baumung 2001), um anschließend weiter zuzunehmen. 

Anmerkungen
Für eine weitere Ausbreitung nach Nordosten mangelt es möglicherweise an geeigneten Flachdächern. Bodenbruten sind nur sehr selten erfolgreich. 

 


 

Auszug aus dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001)

Nach oben

Verbreitung und Bestand
Der Schwerpunkt der Brutverbreitung des Austernfischers liegt im Hamburger Hafen zwischen Finkenwerder und der Hohen Schaar sowie auf den angrenzenden Spülfeldern in Francop, Altenwerder und Moorburg. Nur in geringem Umfang wird Grünland auf den Westerweiden, im Moorgürtel, in Neuland und im Vorland von Altengamme besiedelt. Auf der Geest kommt der Austernfischer weit gestreut von Osdorf, Groß Flottbek, Bahrenfeld und Ottensen über Stellingen, Groß Borstel bis nach Langenhorn vor. Im Osten der Stadt sind Brutplätze in Jenfeld und Rahlstedt besetzt. Innenstadtnah brütet der Austernfischer in Lokstedt und vermutlich auch in St. Pauli am Heiligengeistfeld.

Während auf der Geest 24 Paare brüten, liegt der Bestand im Elbtal bei 84 BP. Insgesamt erreicht der Austernfischer eine mittlere Dichte von 0,1 BP/100 ha und eine Rasterfrequenz von 10,6 %. Maximal wurden Dichten von 4 BP/km² nachgewiesen (Waltershof, Reiherstieg).

Lebensraum
Auf der Geest finden sich Brutplätze fast immer als Kombination eines Neststandortes auf einem Flachdach, gerne mit Kiesabdeckung und in Gewerbegebieten, mit Nahrungsflächen auf kurzrasigen Sportplätzen, wo Regenwürmer gesammelt und an die auf dem Flachdach vor Bodenfeinden geschützten Jungen verfüttert werden. In Lokstedt findet eine Brut seit einigen Jahren inmitten der Wohnblockzone auf einem dreistöckigen Wohngebäude statt, in St. Pauli besteht Brutverdacht für die Flachdächer großer Markthallen, während die Nahrungssuche sich auf die Rasenfläche des Wilhelm-Koch-Stadions konzentriert.

Im Elbtal brütet der Austernfischer vor allem auf Sekundärstandorten, die in der Struktur seinen ursprünglichen Lebensräumen an der Nordsee ähneln: sandige Aufspülflächen und Hafenbrachen mit schütterer Vegetation, schlickige, sich noch im Betrieb befindende Spülfelder und Baustellen. Im Grünland findet man den Austernfischer als Brutvogel nur ausnahmsweise.

Bestandsentwicklung
Der Austernfischer hat das Stadtgebiet Hamburgs offenbar Ende der 1940er Jahre erstmals besiedelt und war zu Beginn vollständig auf die Elbniederung beschränkt (KLEMP in GARTHE 1996). Seitdem fand eine starke Bestandszunahme und Ausbreitung statt, die bis heute anhält. GARTHE & BRUSTER (1996) weisen insbesondere auf die starke Zunahme von städtischen Dachbruten in den letzten Jahren hin, die sich inzwischen mit der Besiedlung von Brutplätzen auch im Stadtgebiet östlich der Alster weiter fortgesetzt hat.

 

 

Bestand mittlere Dichte Rasterfrequenz Besetzte Raster
108 BP 0,1 BP/km² 10,6 % 81